Wir wollen in diesem Artikel auf die häufigsten Fragen eingehen rund um das Thema Parkett abschleifen lassen. In Haltern am See hatten wir kürzlich einen Auftrag zur Parkettrenovierung: In einem Büro sollten wir 66 Quadratmeter Würfelparkett schleifen. Der Parkettboden wies nämlich starke Abnutzungen und Verschmutzungen auf. Schon mit dem ersten Schleifgang bekam das Parkettholz seine ursprüngliche Farbe zurück.
Um dem Parkettfußboden den alten Glanz wiederzugeben, haben wir sehr stark beschädigte Stäbe ausgetauscht. Und nach dem Grobschliff mit dem Bandschleifer haben wir die Fugen neu verkittet. Dafür nehmen wir einen neutralen Holzkitt und vermischen diesen mit dem angeschliffenen Parkettstaub. So gleichen wir den Kitt farblich an. Nach dem Feinschliff, der auch die Kittüberstände abträgt, saugen wir die gesamte Bodenfläche gründlich ab. Mit einem 2K Magic Oil haben wir das Würfelparkett am Ende des Tages versiegelt. Es trocknet sehr schnell und macht das Parkett für die hohe Belastung widerstandsfähig.
Übersicht der Fragen
- Wie kommen die dunklen Flecken ins Parkett?
- Lässt sich Parkett ohne Abschleifen renovieren und auffrischen?
- Kann die Reinigung von Parkett das Schleifen verhindern?
- Wann kann man Parkett abschleifen?
- Wie lässt sich Parkett abschleifen?
- Welche Körnung und wie viele Schleifgänge sind nötig?
- Wie lange dauert es, Parkett zu schleifen?
- Parkett abschleifen und versiegeln: Was kostet es pro Quadratmeter?
- Wann darf man Parkett nach dem Abschleifen und Ölen betreten?
- Ist Öl oder Lack als Versiegelung für Parkett und Dielen besser?
- Kann man Parkett streichen, ölen oder lackieren ohne Abschleifen?
Wie kommen die dunklen Flecken ins Parkett?
Bei diesem Parkett in Haltern am See sind die dunklen Flecken durch die hohe Belastung des Parketts entstanden. Überwiegend entstanden die Verdunklungen durch Bürostühle mit Rollen. Auf den hellen Stellen ist noch die alte Beschichtung vorhanden. Bei den dunklen Stellen hingegen ist durch diese durch die Reibung im Laufe der Zeit abgetragen worden. Ohne Beschichtung dringen Schmutz und Staub in die Holzfasern ein. Dadurch wird das Parkettholz dann immer dunkler. Wird der Parkettboden zu Reinigung gewischt, richten sich die Holzfasern durch das Wasser auf. Dadurch treten Schmutzpartikel noch tiefer in das Holz ein.
Lässt sich Parkett ohne Abschleifen renovieren und auffrischen?
Parkett zu renovieren ohne Abschleifen, ist möglich, ja. Jedoch bleiben im Parkettboden oft optische Beeinträchtigungen zurück, wenn es starke Verschmutzungen oder tiefe Kratzer gibt. Ohne Schleifen lassen sich solche Schäden im Parkettholz nicht oder nur unvollständig beseitigen – grobe Kratzer und dunkle Verfärbungen bleiben meist bestehen. Für die Renovierung des Parketts ohne Abschleifen wird der Holzboden maschinell gereinigt, um groben Schmutz sowie Lack bzw. Öl von der Parkettoberfläche zu entfernen. Es können auch einzelne Parkettstäbe ausgetauscht werden, allerdings sind diese dann deutlich erkennbar. Eine spezielle Beschichtung schützt das Parkett nach der Reinigung.
Gut zu wissen: Ein großflächiger Austausch von Stäbchen ist ohne Schleifen aber nicht möglich, da die neuen Stäbe verklebt werden und in der Stärke keine Einbußen habe. Damit sind sie immer höher als der restliche Parkettboden. Um eine homogene bzw. ebene Bodenfläche zu erhalten, müssen wir dann immer schleifen.
Kann die Reinigung von Parkett das Schleifen verhindern?
Für die längere Lebensdauer von Parkettboden empfehlen wir im Abstand von 5 bis 6 Jahren eine Bodenreinigung. So lässt sich das Schleifen des Fußbodens hinauszögern. Mit einer speziellen Maschine und Reinigungsmittel können wir Holzböden wie Dielen und Parkett reinigen. Ohne Abschleifen entfernen wir dabei Verschmutzungen zwischen den Holzfasern der Parkettoberfläche. Danach versiegeln wir das Parkettholz neu. Bis zu einer Nutzschicht von 1,5 Millimetern des Parkettholzes ist die Reinigung dem Schleifen vorzuziehen.
Wann kann man Parkett abschleifen?
Parkett kann bis zu einer Nutzschicht von 3 Millimetern bei Fertigparkett geschliffen werden. Laut Herstellerangaben lässt sich ein Boden aus Fertigparkett bis zu dreimal abschleifen. Massivparkett kann hingegen öfter durch Schleifen renoviert werden. Je nach Beanspruchung ist eine Renovierung des Parketts nach 15 bis 20 Jahren bei hochwertiger Beschichtung (mit hohem Festkörperanteil) zu empfehlen.
Parkett abschleifen versus neu verlegen
Ein Vorteil von Holzböden wie Parkett ist die lange Lebensdauer. Diese beruht auch darauf, dass ein Fußboden aus mehrfach renoviert, also geschliffen werden kann. Im Vergleich zu einer neuen Verlegung bzw. dem kompletten Austausch von Parkett ist das Auffrischen durch Schleifen in den vielen Fällen 50 Prozent günstiger. Der Preis pro Quadratmeter für Parkett liegt zwischen 80 und 120 Euro, je nach Material (z.B. Fertig- oder Massivparkett) und abschließender Beschichtung.
Wie lässt sich Parkett abschleifen?
Eine bestimmte Parkettschleifmaschine gibt es nicht. Wir nutzen mehrere Maschinen, um Parkett zu schleifen. Mit dem Bandschleifer entfernen wir starke Verschmutzungen. Für den Feinschliff setzen wir Tellerschleifer ein. Im Randbereich, in den Ecken oder unter Heizungen benutzen wir Schwingschleifer und Winkelschleifer.
Welche Körnung und wie viele Schleifgänge sind nötig?
Wir arbeiten mit unterschiedlichen Körnungen, je nach Verschmutzungsgrad und Beschädigungen des Parkettfußbodens. Im Durchschnitt sind bei einer Bodenrenovierung von Parkett 3 bis 4 Schleifgänge notwendig. In unserem Artikel Renovierung von Parkett: schleifen, ausbessern und beschichten finden Sie weitere Informationen.
Wie lange dauert es, Parkett zu schleifen?
Die Dauer für das Abschleifen und Versiegeln von Parkett beträgt einen Tag für 20 bis 50 Quadratmeter. Je nach gewähltem Öl oder Lack ist der Parkettboden schon nach 24 Stunden Trocknungszeit voll nutzbar. Die 66 Quadratmeter Parkett des Büros haben wir auch an einem Tag vollständig renoviert.
Parkett abschleifen und versiegeln: Was kostet es pro Quadratmeter?
Der Preis, Parkett abschleifen und versiegeln zu lassen, liegt pro Quadratmeter bei 25 bis 30 € netto. Die Preisspanne ergibt sich nach Art der Oberflächenversiegelung des Parketts. Spezielle Hartwachsöle oder Lacke, die besonders schnell trocknen und z.B. Würfelparkett schnell begehbar und nutzbar machen, kosten mehr als normale Parkettversiegelungen. Entsprechend fällt der Quadratmeterpreis für die Parkettrenovierung höher aus.
Wann darf man Parkett nach dem Abschleifen und Ölen betreten?
Parkett oder Dielen können Sie nach der Versiegelung meist sofort betreten. Die Trocknungszeit beträgt bei besonders schnell trocknendem Hartwachsöl oder 2K-Lack nur 24 Stunden. Danach ist die Fläche voll nutzbar. Früher musste die Parkettversiegelung bis zu 14 Tage trocknen.
Ist Öl oder Lack als Versiegelung für Parkett und Dielen besser?
Die Versiegelung von Parkett mit Hartwachsöl reicht bei normalen Ansprüchen und Belastungen des Bodens aus. Wir ziehen Öl als Naturprodukt für Parkettböden vor, weil es das natürliche Aussehen des Parketts unterstreicht. Besonders zur Geltung kommt das, wenn wir den Holzboden abschleifen und das Parkett färben. Im Vergleich zu Lack benötigt ein geölter Parkettfußboden aber mehr Pflege. Parkettlack setzen wir immer dann ein, wenn das Parkettholz vor Feuchtigkeit geschützt werden muss, etwa im Erdgeschoss eines Hauses oder im Eingangsbereich. Dort ist Parkett häufig einer sehr hohen Beanspruchung ausgesetzt: Schmutz, Sand und auch Nässe strapazieren die Parkettoberfläche. Lack schützt den Boden in diesen Bereichen länger als Parkettöl.
Kann man Parkett streichen, ölen oder lackieren ohne Abschleifen?
Weist Parkett keine starken Schäden auf wie tiefe Kratzer oder tiefreichende Verschmutzung, können wir Parkett auch ohne Abschliff neu versiegeln. Um das alte Öl oder den alten Lack zu beseitigen und Verschmutzungen aus den Holzfasern herauszulösen, ist eine maschinelle Parkettreinigung zur Parkettaufbereitung notwendig.