Eine Terrasse aus Holz strahlt nicht nur wohnliches Ambiente aus. Wer Terrassendielen verlegen lassen möchte, etwa auf die vorhandene Steinterrasse oder eine geflieste Terrasse, steht vor der Auswahl der richtigen Diele dafür. Welches Holz für die Terrasse geeignet ist und worin sich gängige Terrassendielen unterscheiden, erläutern wir in den folgenden Zeilen. Daneben antworten wir auf Fragen, die unsere Kunden häufig stellen.
Inhalt
- Terrassendielen: Welches Holz eignet sich am besten?
- Welche Terrassendielen halten am längsten?
- Terrassendielen verlegen: unsere Empfehlung
- Glatte oder geriffelte / gerillte Terrassendielen verlegen?
- Warum werden Terrassendielen mit Gefälle und Unterbau verlegt?
- In welchem Abstand sind Terrassendielen zu verlegen?
- Verlegt man Terrassendielen längs oder quer?
- Gibt es Verlegemuster für Terrassendielen?
- Was kostet es, Terrassendielen verlegen zu lassen?
- Die richtige Pflege von Terrassendielen
- Wie werden Terrassendielen verschraubt?
- Müssen alle Terrassendielen behandelt werden?
- Wie und wann sollte man die Terrasse ölen?
- Wann werden Terrassendielen erneuert?
Terrassendielen: Welches Holz eignet sich am besten?
Die Frage, welche Dielen es für die Terrasse gibt bzw. welches Holz man nehmen soll, ist verständlich. Grundsätzlich gibt es ein paar Kriterien, nach der Sie die Wahl des Holzes treffen können.
- Lage: Liegt die Terrasse überwiegend im Schatten und ohne Überdachung, empfehlen sich Terrassendielen, die hoher Feuchtigkeit und Pilzen standhalten.
- Umwelt & Nachhaltigkeit: Heimische Holzarten wie Fichte, Esche oder Douglasie punkten bei der Umweltbilanz mehr als Holzarten aus Übersee. Nachhaltig produzierte Terrassendielen sind zum Beispiel mit dem FSC-Siegel gekennzeichnet.
- Kosten: Das Budget spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Bekannte Nadelhölzer sind günstiger als Tropenholz. Dafür muss an Abstriche in der Haltbarkeit machen.
- Pflege: Terrassendielen benötigen Pflege. Bei den preisgünstigeren Sorten (meist aus weichem Holz) lässt sich pauschal sagen, dass diese mehr Pflege in Form von Imprägnierung und Öl brauchen als Dielen im höheren Preissegment (meist Hartholz).
- Haltbarkeit: Die unterschiedlichen Holzarten für die Terrasse und deren Haltbarkeit ist in der sogenannten Dauerhaftigkeitsklasse festgelegt.
Übersicht der gängigsten Holzarten für Terrassendielen
Terrassendielen aus Weichholz
Sibirische Lärche, Douglasie, Fichte und Kiefer gehören zu den weichen Holzarten. Generell lassen sie sich als Terrassendielen verlegen, sind aber anfälliger gegen Insekten und weniger witterungsbeständig als Harthölzer. Mit einer Vorbehandlung wie der Kesseldruckimprägnierung oder Thermobehandlung werden diese Dielen beständiger. Außendielen aus Weichholz neigen dazu, sich zu verziehen und auch Splitter zu bilden.
Terrassendielen aus Hartholz
Eiche, Esche und Tropenholz wie Bankirai, Bambus oder Ipé sind Harthölzer, denen Witterungseinflüsse wie Sonne und Regen, aber auch Insekten und Pilzen wenig anhaben. Heimische Arten sind oft thermobehandelt, um sie noch beständiger zu machen. Tropische Terrassendielen kommen ohne Vorbehandlung.
Terrassendielen aus WPC
Kunststoffdielen aus WPC (Wood-Plastic-Composite) setzen sich aus Holzspänen und Sägemehl sowie Kunststoff zusammen. Damit erhalten sie die guten Eigenschaften von Tropenholz. Zudem sind sie rutschfest und formstabil.
Holzfliesen für die Terrasse
Holzfliesen erachten wir für die Terrasse als ungeeignet, weshalb wir sie an dieser Stelle erwähnen. Fliesen aus Holz werden nämlich direkt auf den festen Boden gelegt. Da sie nicht befestigt werden für eine einfache und schnelle Reinigung des Bodens, sind sie als Belag für den Balkon perfekt. Auf der Terrasse können die Holzfliesen Stolperfallen darstellen, weil sie lose aufliegen.
Was ist Thermoholz?
Das heimische Holz wird zuerst auf 0 % Holzfeuchte getrocknet und dann durch einen Temperaturanstieg (Thermobehandlung) von bis zu 215 Grad Celsius zu Thermoholz. Terrassendielen aus Thermoholz sind dadurch wasserabweisend, rutschfest und splitterfrei. Auch Harze treiben mit dem Verfahren aus. Jedoch verändert sich die Farbe des Holzes zu Rot-braun bis Dunkelbraun.
Was ist eine Kesseldruckimprägnierung?
Bei der Kesseldruckimprägnierung entweichen aus dem Holz die Feuchtigkeit und auch Harze. Unter hohem Druck werden dann in das sogenannte Splintholz Holzschutzsalze gepresst. Die Salze schützen das Holz danach vor Pilzen oder Schädlingen. Gegen Feuchtigkeit müssen Terrassendielen durch Imprägnierung dennoch geschützt werden.
Welche Terrassendielen halten am längsten?
Wie lange Terrassendielen halten, gibt die Dauerhaftigkeitsklasse an. Diese ist in der europäischen Norm EN 350 (siehe auch Wikipedia) festgehalten. Die Dauerhaftigkeitsklasse für Terrassendielen sagt aus, wie lang bestimmte Holzarten im Freien halten und etwa zerstörenden Feinden wie Pilzen standhalten. Die natürliche Dauerhaftigkeit bzw. Beständigkeit der Holzarten wird durch Versuche im Freien und im Labor ermittelt und in der EN 350 festgehalten.
Die Dauerhaftigkeitsklassen unterteilen sich darin von 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft). Die haltbarsten Terrassendielen (Klasse 1) sind demnach Tropenhölzer wie Ipé oder Massaranduba, aber auch die heimische Robinie. Allerdings arbeitet Robinienholz sehr stark und verdreht sich auch gern. Terrassendielen aus Robinie gibt es zudem selten aus einem Stück Holz. Sehr dicht folgt mit Klasse 2 Bankirai. Weniger beständig mit einer Einstufung in Klasse 3 bis 4 sind Terrassendielen aus Lärche, Douglasie oder Kiefer.
Terrassendielen verlegen: unsere Empfehlung
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich Harthölzer am besten als Belag für die Terrasse eignen. Unser Favorit sind Terrassendielen aus Bankirai. Sie gehören nicht zu den teuersten Terrassendielen und überzeugen mit einer Dauerhaftigkeit der Klasse 2. Unbehandelt, also ohne Öl, hält Bankiraiholz bis zu 25 Jahren.
Wenn Sie Tropenholz meiden möchten, empfehlen wir die heimischen Holzarten Douglasie, Thermoesche und Sibirische Lärche, um sie als Terrassendielen zu verlegen. Allerdings sind diese Sorten stärker astanteilig. Trocknen die Äste aus, können sie hochstehen oder ganz ausfallen. In solchem Fall sollte man die Überstände vorsichtig abschleifen oder Löcher füllen.
Glatte oder geriffelte / gerillte Terrassendielen verlegen?
Terrassendielen mit oder ohne Rillen bzw. glatt oder geriffelt gibt es bei allen Holzarten für die Terrasse. Ob Sie lieber auf glatten Terrassendielen laufen oder auf Dielen mit Profil, bleibt Ihnen überlassen. In der Pflege unterscheiden sich die Oberflächen kaum. Wir finden, dass geriffelte Terrassendielen bei Nässe mehr Grip und allgemein ein angenehmeres Laufgefühl haben.
Warum werden Terrassendielen mit Gefälle und Unterbau verlegt?
Fast immer wird eine Holzterrasse mit Gefälle und Unterkonstruktion erbaut. Denn gerade Feuchtigkeit durch Regen beanspruchen die Holzdielen im Freien enorm. Durch den Unterbau und das Verschrauben mit Abständen kann Regenwasser schnell abfließen. Ohne Gefälle sammelt sich das Wasser unter den Terrassendielen, sodass die Unterkonstruktion der Holzdielen früher oder später beginnt, zu verfaulen. Gleiches würde passieren, wenn Sie die Terrassendielen verlegen ohne Unterbau und ohne Gefälle. Sie hätten keine lange Freude an Ihrer Holzterrasse.
In welchem Abstand sind Terrassendielen zu verlegen?
Wer Terrassendielen verlegen will, sollte immer einen Abstand zwischen den Holzdielen lassen. Wie groß die Fuge mindestens sein sollte, bestimmen die Holzfeuchte und die spezifischen Holzeigenschaften. Der Fugenabstand liegt je nach Dielenbreite zwischen 5 und 8 Millimetern. Ist das Fugenmaß zu klein, schließen sich die Fugen, sobald sich das Holz ausdehnt. Dadurch kann Wasser nicht mehr abfließen. Bei hoher Feuchtigkeit – wie es im Winter oft zutrifft – quellen sie Terrassendielen weiter auf und können sich sogar aufstellen. Bleiben Außendielen mancher Holzarten über längeren Zeitraum einer hohen Feuchtigkeit ausgesetzt, kann Fäulnis einsetzen.
Verlegt man Terrassendielen längs oder quer?
Die Verlegerichtung von Terrassendielen ist sowohl längs als auch quer möglich. Je nach Länge der Dielen (Terrassendielen sind ab 3 Meter lang, Baumarkware ist oft kürzer) und Größe der Terrasse sprechen wir eine Empfehlung der Verlegerichtung aus. Nach Möglichkeit sollten die Dielen in ganzer Länge verlegt werden. So lassen sich Stöße vermeiden, die keine Nutverbindung haben. Ansonsten lägen die Terrassendielen kopfseitig unverbunden aneinander, was zur Kantenbildung führen kann. Und Kanten bedeuten Stolpergefahr.
Gibt es Verlegemuster für Terrassendielen?
Terrassendielen verlegen wir in ganzer Länge, um – wie eben beschrieben – die Bildung von Kanten zu vermeiden. Daher sind Verlegemuster für Holzterrassen weder sinnvoll noch üblich.
Was kostet es, Terrassendielen verlegen zu lassen?
Die Kosten für das Verlegen von Terrassendielen richten sich vorrangig nach der gewünschten Holzart und der Größe der Terrasse. Wenn wir eine vorhandene Terrasse umbauen und diese mit Dielen belegen, rechnen wir nach Quadratmetern ab. Inklusive Material und Montage liegen die Preise zwischen 150 Euro und 250 Euro pro Quadratmeter zuzüglich der geltenden Mehrwertsteuer.
Die richtige Pflege von Terrassendielen
Terrassendielen zu pflegen, ist nicht schwer. Bei Terrassen mit Überdachung reicht es bei einer beschichteten Dielung aus, diese einmal alle 5 Jahre zu reinigen. Holzterrassen ohne Überdachung sollten einmal im Jahr gereinigt werden – entweder durch eine maschinelle Terrassenreinigung oder per Hand. Danach sind die Dielen wieder mit Öl zu beschichteten. Wenn Ihnen der natürliche Grauschleier bzw. die silbergraue Patina der Terrassendielen nicht gefällt, können Sie einen Entgrauer verwenden, zum Beispiel von Bona. Auf keinen Fall sollten Sie Terrassendielen schleifen oder mit dem Hochdruckreiniger (Kärcher) säubern. Warum nicht, haben wir in diesem Blogbeitrag bereits beschrieben.
Muss man eine Holzterrasse winterfest machen?
Eine Terrasse mit Terrassendielen muss nicht winterfest gemacht werden. Wir empfehlen stattdessen eine Reinigung, bevor die Draußensaison beginnt.
Wie werden Terrassendielen verschraubt?
Terrassendielen werden mit der Unterkonstruktion verschraubt. Dafür verwenden wir rostfreie Edelstahlschrauben, damit keine Korrosionen und Verfärbungen um die Schrauben herum entstehen. Wir befestigen die Terrassendielen mit mindestens zwei Verschraubungen pro Dielenende mit einem Randabstand von mindestens 5 Zentimetern. Die Löcher für die Schrauben bohren wir oft auch vor. Dadurch verhindern wir Spannungsrisse und ein Aufspalten der Bretter. Die Länge der Schrauben richtet sich nach der Dielenstärke. Als Faustregel gilt, dass die Schraubenlänge 2,5-mal der Dicke der Holzdielen betragen soll. Ist die Terrassendiele 25 Millimeter dick, sind Schrauben mit einer Länge von wenigsten 60 Millimetern zu verwenden. Auch empfiehlt es sich, die Schrauben nicht mehr als 2 Millimeter tief zu versenken. Sonst sammelt sich Feuchtigkeit schnell an.
Die Frage, ob sich Terrassendielen unsichtbar verschrauben lassen, müssen wir verneinen. Es gibt Elemente, mit denen eine unsichtbare Verschraubung für Holzterrassen möglich ist. Allerdings können diese nur für WPC-Dielen verwendet werden. Für massive Terrassendielen aus Holz sind diese Verschraubungen zu schwach, sodass die Dielen nicht halten.
Müssen alle Terrassendielen behandelt werden?
Im Prinzip könnte man Terrassendielen verlegen, ohne diese mit einer Lasur oder Öl zu behandeln. Jedoch ist dies nur bei vorbehandelten Thermodielen oder Dielen aus Tropenholz mit hoher Dauerhaftigkeit möglich. Wir raten stets dazu, Terrassendielen nach der Verlegung mit Öl zu beschichten. Das erhöht die Beständigkeit von Terrassendielen gegenüber Umwelteinflüssen und macht die Holzterrasse langlebiger.
Wie und wann sollte man die Terrasse ölen?
Nachdem wir Terrassendielen verlegt haben, tragen wir im Anschluss ein geeignetes und zum Holz passendes Öl auf. Eine Beschichtung reicht meistens aus. Je nach Lage der Terrasse und Nutzungsgrad kann ein weiterer Ölauftrag sinnvoll sein. Das Öl bringen wir bei trockenem Wetter mit einer Ölbürste gleichmäßig auf die Terrassendielen auf und lassen es einziehen. Regnen sollte es an diesem Tag nicht.
Nach einer maschinellen Reinigung tragen wir das Öl zweimal auf. Denn durch die Terrassenreinigung und das Reinigungsmittel wird altes Öl aus den Holzfasern entfernt. Zwischen beiden Beschichtungen sollten 12 Stunden Zeit vergehen, damit das Öl trocken bzw. einziehen kann. Für Harthölzer eignen sich Terrassenöle von Osmo, Bona oder Saikos. Zudem gibt es verschiedene Farböle.
Terrassendielen streichen mit Lasur
Eine Lasierung der Holzterrasse ist möglich. Oft werden Weichholzdielen mit einer Dickschichtlasur behandelt und wetterfest gemacht.
Kann man Terrassendielen lackieren?
Von Lack raten wir bei Terrassendielen ab. Einige Holzarten, darunter Bankirai, bluten zu Beginn aus, das heißt, sie geben Inhaltsstoffe ab. Solch eine Ausblutung der Terrassendielen löst die Lackschicht ab. Lack ist wie eine Plastikoberfläche, die nur einen Film bildet und abplatzen kann. Dadurch wird die Terrasse fleckig.
Wann werden Terrassendielen erneuert?
Terrassendielen, die verfault sind, müssen ausgetauscht werden. Gleiches gilt, wenn die Unterkonstruktion aufgrund von Feuchtigkeit und entstandener Fäulnis nicht mehr tragfähig ist. Bei Holzterrassen ohne Gefälle und dauerhafter Feuchtigkeit durch stehendes Wasser können die Terrassendielen bereits nach 2 Jahren unbrauchbar sein.
Lassen Sie uns die Terrassendielen verlegen, zum Beispiel auf die vorhandene Steinterrasse.
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