Kann man Parkett reparieren und sogar teilweise austauschen? Ja, das geht. Kleinere Schäden im Parkett lassen sich ausbessern – oft sogar, ohne das Parkett schleifen zu müssen. Wir erklären Ihnen, welche Parkettschäden sich schnell beheben lassen.
Parkettreparatur: So lassen sich Schäden beheben
Die Reparatur von Parkett hängt von der Art des Schadens ab. Bei größeren Schadstellen wie nach einem Wasserschaden ist eine einfache Reparatur meist nicht möglich – das Parkett muss stellenweise erneuert und im Anschluss geschliffen und beschichtet werden. Geringe Schäden hingegen können auch ohne Schleifen instand gesetzt werden.
Kratzer und kleine Beschädigungen im Parkett beheben
Unschöne oder tiefere Kratzer und kleinere Schadstellen wie Astausbrüche, Druckstellen oder andere partielle Verletzungen lassen sich auffüllen. Am besten eignen sich dafür spezielle Wachsstifte oder Schmelzkitt. Diese gibt es in verschiedenen Farbtönen, sodass man hinterher keine großen Farbunterschiede zum restlichen Parkettboden erkennen kann. Ähnlich wie beim Heißkleber werden Wachs oder Schmelzkitt erwärmt, damit das Material in das Holz tropfen bzw. gefüllt werden kann. Die Überstände lassen sich mit geeignetem Werkzeug einfach glätten.
Parkett reparieren: Fugen und Lücken füllen
Parkett ist ein natürlicher Boden aus Holz, der auf Umwelteinflüsse reagiert – so wie jedes Holz. Große Schwankungen von Luftfeuchtigkeit oder Temperatur im Raum können einen Parkettboden in Mitleidenschaft ziehen. Oft zeigt sich dies in Form von Fugenbildung; der Abstand zwischen den einzelnen Parkettstäben ist vergrößert. Um das Parkett zu reparieren, müssen wir zuerst auf die Größe schauen: Ist der gesamte Parkettboden betroffen oder zeigen sich die Fugen nur vereinzelt? Je nach Schadensbild greift eine andere Reparaturmethode.
Einzelne Fugen oder Risse schließen
Wie bei Kratzern, kleinen Löchern oder Ausbrüchen im Parkett können einzelne Fugen oder Risse im Holz mit Wachsstiften repariert werden. Damit das Wachs hält, sollten die Fugen und Risse von Schmutz und Staub befreit sein.
Großflächig Fugen im Parkett abdichten
Ist das Fugenbild über die gesamte Parkettfläche vergrößert, raten wir dazu, die Fugen mit einer Parkettspachtelmasse bzw. Parkettkitt zu füllen (siehe auch Artikel zur Renovierung von Parkett). Anders als Wachs haftet Kit fest am Holz an. Daher lassen sich die Überstände nicht so leicht entfernen. Wurden alle Fugen verspachtelt, muss das Parkett geschliffen werden. Nur so erhält man eine homogene Fläche. Im Anschluss bekommt das Parkett eine schützende Beschichtung mit Hartwachs oder Lack.
Einen beschädigten Parkettstab tauschen
Ist ein Holzstück im Parkett stark beschädigt, ist ein Austausch kein Problem. Man kann das alte Brett durch ein neues ersetzen. Jedoch sollte man unbedingt darauf achten, dass der neue Parkettstab die identische Größe und Stärke hat und seine Farbe der der umliegenden Stäbe entspricht. Weicht die Größe ab, kann ein zu kleiner Stab Fugen verursachen. Ein zu großer hingegen dehnt sich stärker aus, wodurch er sich und auch umliegende Parkettstäbe lösen kann. Ist die Stärke zu hoch, stehen die Kanten über und stellen eine Stolperfalle dar. Und weicht die Farbe zu stark ab, ist die ausgebesserte Parkettstelle immer sichtbar. In jedem Fall sollten die Fugen um den neu verlegten Stab geschlossen, Kittüberstände per Hand angeschliffen und der Stab beschichtet werden. Dann harmoniert der Reparaturbereich mit dem Rest des Parkettbodens.
Wie Parkett reparieren mit losen Stäben?
Ab und an kann es vorkommen, dass sich einzelne Parkettstäbe lösen oder sich der Parkettboden an einigen Stellen hohl klingt, weil er dort nicht mehr am Untergrund klebt. In solchen Fällen lässt sich das Parkett teilweise erneuern oder auch austauschen.
Parkettreparatur bei losen Einzelstäben
Dass sich Stäbe von Parkett lösen, kann mehrere Gründe haben. Hohe Feuchtigkeit, falsche Montage, eine zu hoch eingestellte Fußbodenheizung oder der Untergrund selbst sind mögliche Ursachen. Vereinzelt lose Parkettstäbe können mit Parkettkleber einfach wieder befestigt werden. Wenn man keine Stolperstelle aufgrund eines höheren Aufbaus produzieren und auf das Parkettschleifen verzichten möchte, sollte man den Untergrund gut säubern und gegebenenfalls etwas abtragen. So verhindert man, dass der neu befestigte Stab vom restlichen Parkett herausragt.
Etwas anders mussten wir in einem Kindergarten in Datteln vorgehen, wo wir ein Parkett stellenweise repariert haben. Das Hochkantlamellen-Parkett wurde einst auf Verlegeplatten geklebt, die sich verschoben haben. Dadurch sind große Fugen im Parkett entstanden und es haben sich vereinzelt Stäbe gelöst.
Um das Parkett zu reparieren, haben wir alle Stäbe des betroffenen Parkettbereichs entfernt und ein Fleece von Bostik auf die Verlegeplatten geklebt. Das ist reißfest und verhindert, dass sich die Verlegeplatten bzw. das Parkett verschieben. Auf das Fleece haben wir die alten Stäbe des Industrieparketts festgeklebt und anschließend die Fugen des Parketts weiträumig verkittet. Dafür verwenden wir eine Parkettfugenkittlösung (z.B. PafukiSuper von SolvSeal) und mischen diese mit Holzspänen bzw. Schleifstaub. Den Kitt tragen wir mit einem Spachtel auf.
Anschließend müssen wir den gesamten Parkettboden schleifen, damit wir den überstehenden Kitt und die Kanten der neu verklebten Parkettstäbe abtragen. Denn durch das Fleece und den Parkettkleber hatte sich der Aufbau um 2 Millimeter erhöht. Im letzten Schritt wurde der Boden lackiert.
Hohlraum unter dem Parkett reparieren
Bei verklebten Parkettböden mit Klickverbindung ist es möglich, dass das Parkett – je nach Untergrund – an manchen Stellen hohl klingt oder beim Betreten nachgibt. Das ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Parkettboden dort nicht mehr mit dem Untergrund verbunden ist. Handelt es sich um einen kleineren Teilbereich, kann man diesen mit einem Kleber unterspritzen. Dieser füllt den Hohlraum und macht die Parkettfläche stabil.