Wir nutzen diese Parkettrenovierung in Waltrop einmal, um einen wichtigen Tipp zur Beschichtung von Parkett zu geben. Zur Bodenrenovierung von Parkett und anderen Holzböden haben wir ja schon mehrere Artikel verfasst. Jedoch standen dabei meist das Schleifen und Ausbessern des Parkettbodens oder die Ursachen von Parkettschäden im Vordergrund.
Die Eckdaten dieser Parkettrenovierung:
- Fläche: 40 Quadratmeter Massivparkett
- Material: 10 Millimeter starkes Lammparkett in Eiche
- Verlegemuster: Doppelt Fischgrät
- Dauer: 1 Tag (4 Schleifgänge, Kleben, Absaugen, Beschichten, Polieren)
Vor der Beschichtung Lammparkett schleifen und ausbessern
Die Eigentümer des Einfamilienhauses in Waltrop haben die Fußböden zum Großteil selbst mit Laminat renoviert. Den 40 Quadratmeter großen Raum mit Lammparkett (auch Lamparkett) überließ er dann doch uns zur Renovierung. Nicht nur Unsicherheit, sondern auch der Kosten-Nutzen-Faktor hinsichtlich Zeitaufwand und Materialbeschaffung wie Schleifmaschine, Schleifmittel etc. waren ausschlaggebend für die Beauftragung der Parkettsanierung durch uns.
Im ersten Schritt haben wir das in Doppelt Fischgrät verlegte Lammparkett grob geschliffen. Dadurch tragen wir einerseits die Schmutzschicht und den alten Lack von den Pakettstäben ab. Auf der anderen Seite werden durch den Grobschliff größere Schäden im Holz sichtbar. Dazu gehören tiefe Kratzer, dunkle Verfärbungen und auch lose Stäbe.
Die lockeren Parkettstäbe haben wir mit Heißkleber und Montagekleber befestigt. Den Heißkleber verwenden wir dabei nur punktuell zur sofortigen Haftung der Stäbe. Im Gegensatz zum Montagekleber trocknet Heißkleber nach wenigen Minuten. Da wir nach dem ersten Schleifgang in feiner werdenden Körnungen weiterschleifen, bleiben die frisch geklebten Parkettstäbe so fest verankert.
Was ist Lammparkett?
Lammparkett oder auch Lamparkett ist ein Stabparkett aus Holz in kleinem Format. Anders als herkömmliches Stabparkett besteht Lammparkett aus massivem Holz ohne Nut und Feder. Dadurch hat Lammparkett eine Nutzschicht über die gesamte Stärke der Stäbe, die meistens in 10 Millimeter Stärke produziert werden. Die Massivholzstäbe von Lammparkett lassen sich sehr gut wie hier auf Estrich verkleben.
Nach dem Schleifen Parkett beschichten
Ob Lack oder Hartwachsöl – die Beschichtung ist letztendlich das A und O bei jeder Parkettrenovierung oder Bodenreinigung. Nur so bleibt das Holz gegen Abnutzung und Verschmutzung geschützt. Mit welchem Material Parkett beschichtet wird, hängt vom Grad der Nutzung ab. Gebräuchlich bei normaler Beanspruchung wie in einem Eigenheim ist ein Hartwachsöl. Lack verwenden wir lediglich, wenn der Parkettboden einer enormen Belastung ausgesetzt ist, etwa in Büros durch Bürostühle oder bei stark frequentierten Räumen. Lack hat gegenüber Öl sogar einen Nachteil: Er kann durch Sonneneinstrahlung ausbleichen.
Für die Renovierung des Parketts hier in Waltrop haben wir uns für ein Magic Oil von Pallmann entschieden. Das lösungsmittelfreie Öl-Wachs-Gemisch eignet sich bestens für die Versiegelung geschliffener Holzböden. Denn es betont nicht nur die Holzstruktur, sondern macht das Parkett widerstandsfähig und ist zudem rutschhemmend. Die schnelle Trocknungszeit macht den renovierten Boden nach bereits 12 Stunden voll belastbar. Mit einem Blechspachtel verteilen wir das Magic Oil gleichmäßig auf die Parkettfläche und lassen es einwirken.
Ganz wichtig: Polieren nicht vergessen
Ein wichtiger Schritt bei Parkettrenovierungen ist das anschließende Polieren nach der Beschichtung mit Hartwachsölen von geschlossenen Flächen ohne Fugen wie Lammparkett. Nach dem Auftrag des Parkettöls ist der Poliervorgang der letzte Schritt bei der Renovierung von Parkett. Das Öl-Wachs-Gemisch sollte ca. 20 Minuten einwirken. So kann es tief in das Holz einziehen. Öl, das nach der Einwirkzeit überschüssig ist, muss durch Polieren abgetragen werden.
Warum saugt sich das Öl nicht komplett ein?
Holz weist harte und weiche Stellen auf. Härtere Bereiche und Äste im Parkett oder Äste saugen weniger Öl ein als weiche. Zudem nimmt Holz Öl nicht unbegrenzt auf. Ist das Parkettholz gesättigt, bleibt zu viel aufgetragene Parkettbeschichtung zurück. Die Sättigung ist meist nach 20 Minuten erreicht.
Wie lässt sich das Öl bei der Sanierung vom Parkett entfernen?
Am einfachsten trägt sich überschüssiges Öl mit der Poliermaschine vom Parkettboden abtragen. Wir nutzen 2 Zentimeter dicke Polierpads aus Vlies, um die Beschichtung der Holzflächen abzutragen und gleichzeitig zu egalisieren. Durch die kreisende Bewegung der Poliermaschine nehmen die Pads das Öl-Wachs auf. Für 20 Quadratmeter benötigen wir etwa 5 Pads.
Was passiert, wenn die überschüssige Parkettbeschichtung nicht wegpoliert wird?
Das enthaltene und nicht ins Holz eingezogene Wachs im Parkettöl bleibt weich und wird klebrig. Dadurch können Staub und Schmutz sofort daran haften. Das Parkett zeigt ohne Polierung einen schmierig-klebenden Schmutzfilm. Wenn Parkett klebt – nach dem Ölen – liegt die Ursache oft am fehlenden oder mangelhaften Polieren.
Wie hoch sind die Kosten einer Parkettrenovierung?
Was eine Parkettrenovierung kostet – vom Abschleifen bis zur finalen Beschichtung – lesen Sie in unserem Artikel „Parkett abschleifen“, wo wir die wichtigsten Fragen zum Schleifen von Parkettböden beantworten.
Übrigens …
Wie anfangs geschrieben, hat unser Auftraggeber die restlichen Böden im Haus selbst mit Laminat renoviert. Das Ergebnis war sehr gut – doch unser geschultes Auge entdeckte einen typischen Fehler: Das Laminat wurde zu nah an die Wand gelegt. Dabei muss immer eine Dehnungsfuge zur Wand und auch im Türbereich gegeben sein. Sonst kann es „Beulen“ im Laminat geben, weil das Holz zu wenig Platz zum Ausdehnen hat.
